Die stillen Helfer

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Paris hat leider wieder einmal allzu deutlich gezeigt: Ein paar wenige Menschen können das Leben von hunderten Unschuldigen schlagartig verändern oder gar beenden. Die Medien sind voll von Meldungen über die Täter, berichten von Überlebenden und Toten, Angehörigen, Politikern und der grossen Anteilnahme in der Bevölkerung. Eine Gruppe geht dabei meistens vergessen: die Rettungskräfte.

Dies geschieht sicher nicht mit Absicht. Denn es scheint selbstverständlich, dass man in solchen Situationen hilft. Und das ist es auch. Nichts desto trotz sollen die vielen Rettungskräfte hier einen besonderen Dank und meinen allergrössten Respekt erhalten. Denn auch sie erleben – nebst den Opfern und deren Angehörigen – an solchen Tagen die wohl schlimmsten, belastendsten und anstrengendsten Stunden ihres Lebens.

Es wäre natürlich vermessen hier nur von Paris zu sprechen. Das Gleiche geschah praktisch gleichzeitig in Beirut, kurz zuvor in Ägypten und der Türkei oder diesen Frühling unter etwas anderen Umständen auch bei der Germanwings-Katastrophe in Frankreich. Und die Liste liesse sich unendlich ergänzen.

Die stillen Helfer in den dunkelsten Stunden

In solchen Momenten denke ich immer auch an die Rettungskräfte, die in dieser Situation die schlimmsten Stunden ihres Lebens erleben müssen. Sie kümmern sich im besten Fall um die Verletzten und bergen im schlimmsten Fall die Toten, für die ihre Hilfe zu spät kam. Die Szenen, Bilder, Geräusche und Gerüche die sie dort aufnehmen werden sie wahrscheinlich nie mehr vergessen. Wer dies nicht selber erlebt, kann es sich wohl gar nicht vorstellen.

Und dann die Frage: Wie würde ich reagieren, wenn ich an einen solchen Einsatz gerufen würde? Wo anfangen, was würde ich machen? Würde ich das überhaupt packen?
Fragen, die wohl niemand beantworten kann, der nicht mal in einer solchen Situation war.

Wahrscheinlich scheint man in diesem Moment einfach zu funktionieren, zu helfen wo es nur geht und sich gar nicht zu überlegen, ob man das überhaupt aushält. Wie auch, wenn überall Verletzte und Tote liegen hat man keine Zeit zum Nachdenken. Man will einfach nur helfen dieses unglaubliche Leid zu lindern.
Das ist wahrscheinlich auch besser so. Alles andere wird noch früh genug kommen: Die Fragen, das Nicht-Glauben-Können, die Trauer, die ganze Verarbeitung dieses schlimmen Einsatzes.

Sie retten uns alle

Meine Gedanken und mein allergrösster Respekt gilt darum den stillen Helfern, die in diesen unsäglichen Momenten des Leids, des Schocks und der Trauer mit ihrer Hilfe Licht in die dunkelsten Stunden bringen. Sie sind gleichzeitig die Retter von uns allen, indem sie uns in solchen Momenten den Glauben an das Gute im Menschen nicht gänzlich in Frage stellen lassen.

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