Nachdem ich am 2. Tag im Atemschutzkurs ordentlich was abbekam, startete ich mit gemischten Gefühlen in den 3. Tag. Ich hatte keine Angst, denn gefährlich war es nicht. Aber irgendwie hatte meine Motivation nach den Erlebnissen am Vortag doch einen kleinen Dämpfer erlitten.
Der Atemschutzkurs neigt sich dem Ende zu
Am Morgen des dritten Tages starteten wir mit einer Lektion Rettungsgeräte, wo wir das Atemschutzgerät kaum einsetzten. Danach kam das Thema taktische Ventilation, bevor wir dann für eine Lektion dreifacher Brandschutz und dreifacher Löschangriff nochmal anderthalb Stunden voll im Gerät waren. Das Thema war nicht neu für mich, denn wir üben das regelmässig in unserer Wehr. Nur trug ich diesmal das Atemschutzgerät 😊 Bei aller Liebe, aber das Teil wurde langsam schwer! Am dritten Tag begannen meine Schultern jedenfalls zu schmerzen. Auch die andere Frau in unserem Kurs hatte Nackenschmerzen. Beim Ausblick auf den Nachmittag – mit 4 kurzen Einsatzübungen – waren wir jedenfalls froh, dass dazwischen noch eine Mittagspause war. Irgendwann sahen wir uns an und sagten im Spass wie kleine Kinder «Wann sind wir fertig?». 🤣
Die besagten Einsatzübungen am Nachmittag wurden mit allen 3 Klassen zusammen durchgeführt. Sie waren abwechslungsreich, kurzweilig und sehr gut organisiert. Es machte richtig Spass, das gelernte Wissen gemeinsam umzusetzen. Es gab auch keine Zwischenfälle mehr. Und so verging die Zeit dann richtig schnell.
Ehe wir uns versahen, war der Tag vorbei und wir wurden feierlich zu Atemschutzgeräteträger/innen befördert. 🤩 Im ersten Moment dachte ich nur «Huch, geschafft!». Aber als unser Kursleiter uns das Dienstbüchlein in die Finger drückte und jedem einzeln gratulierte, überkam mich doch ein bisschen Stolz. Es waren sicherlich nicht die leichtesten Tage, aber ich hatte es trotz allem geschafft. Was für ein tolles Gefühl! 😊
Vom Atemschutzkurs direkt zur Feuerwehrübung
Am Abend danach hatten wir dann eine Gesamtwehrübung mit unserer Feuerwehr. Es waren 2 Einsatzübungen geplant und ich wurde gefragt, ob ich bei der zweiten Übung die Einsatzleitung übernehmen will.
Bei der ersten Einsatzübung war ich daher nicht im Atemschutzgerät, sondern unterstütze den Einsatzleiter bei einem ABC-Ereignis. Das im Kurs gelernte Wissen im Umgang mit Verletzten bei Chemieereignissen konnte ich dann gleich an meine Kameraden weitergeben. Das war doch ein erstes Highlight (vor allem, dass ich nicht schon wieder alles vergessen hatte). 😂
Und bei der zweiten Einsatzübung als Einsatzleiterin half mir das erworbene Atemschutz-Wissen definitiv auch sehr. Ich konnte die Aufträge an die Atemschutzteams konkreter formulieren, wusste was sie benötigen und wie sie vorgehen, und stellte ihnen schnellstmöglich einen Lüfter bereit.
Die Vermutung, dass sich der Atemschutzkurs allein für die Rolle als Einsatzleiter lohnen würde, hatte sich bestätigt. Auch wenn ich in Zukunft nicht an vorderster Front stehen werde um in ein brennendes Haus zu rennen und einen Hundertkilöner zu retten, so werde ich doch das Atemschutzgerät auch in Zukunft wieder tragen. Und vor allem werde ich mein erlerntes Wissen in der Funktion als Einsatzleiterin gut gebrauchen können.
So kann ich den Atemschutzkurs und die ganzen Erlebnisse im Endeffekt positiv abschliessen. Ende gut. Alles gut. Oder sowas in der Art.😉
Was habt ihr schon alles erlebt im Atemschutzgerät? Gab es auch schon Momente, wo ihr an eure Grenzen gestossen seid? Oder habt ihr euch interessante Tipps und Tricks angeeignet? Dann teilt sie unbedingt mit mir! 😀
Hier geht’s zu den anderen Beiträgen:
Tag 2 im Atemschutzkurs: Bis an meine Grenzen
Mit pinkigen Stiefeln im Atemschutzkurs (Vorbereitung und Tag 1)
Und wie es überhaupt dazu kam, dass ich mich für den Atemschutzkurs überreden liess: Pinkige Stiefel für die Feuerwehrfrau
Folge der Feuerwehrfrau
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4 Comments on “Tag 3 im Atemschutzkurs: Wann sind wir fertig? ;)”
Hey Corinne, ich halte mich stets an das Motto „stehe still und sammle dich“..
Auch wenn es mal heiss oder brennzlig wird, gut durchatmen, überlegen und dann ruhig das Gebäude verlassen..
Hat mir schon viel geholfen.
Ich muss auch sagen dass deine Leistungsfähigkeit im Atemschutz von vielen Faktoren abhängig ist, zum Beispiel bist du erkältet, hast du gerade zuviel gegessen, ist der alarm mitten in der Nacht und ich vor 13 Minuten noch im Bett, die Jahreszeit und wie geht es dir mental.
Super Blogs die du hier mit uns teilst, sehr interessant zu lesen.
Ich wünsche dir weiterhin viele positive Erfahrungen im Atemschutz und stets gute Gesundheit.
Gruss aus Rheineck SG, Serge
Hoi Serge
Danke für deine Zeilen. Was du schreibst, stimmt absolut. Die Tages- bzw. Nachtform ist nicht immer gleich, das muss man stets berücksichtigen.
Wünsche dir ebenfalls weiterhin viel Freude am Feuerwehrdienst und dass du stets gesund nach Hause kehrst.
Viele Grüsse,
Corinne
Wenn du das Gerät anziehst schau das du das Gewicht auf der Hüfte mit dem Hüftgurt trägst und nicht mit den Schulterträgern.
Ist wie bei schweren Rucksäcken.
Glückwunsch zum Kurs und viele erfolgreiche Einsätze
Und immer eine glückliche Führung und gesunde Heimkehr mit allen.
Gruß Basti
Danke Basti! 🙂 Ja das stimmt, das wurde uns auch gesagt. Habs auch gemacht bzw. versucht. Aber vielleicht ist es mir noch zu wenig gut gelungen, darum schmerzten danach die Schultern. Aber im Ernstfall ist man zum Glück ja meistens nicht 3 Tage im Gerät.
Lieber Gruss, Corinne