Mit pinkigen Stiefeln im Atemschutzkurs

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Feuerwehrfrau mit Atemschutzgerät

Meine Kameraden haben mich letztes Jahr mit pinkigen Feuerwehrstiefeln zum Atemschutzkurs überredet. Die Geschichte dazu habe ich euch ja ausführlich erzählt (zum Beitrag). 😉 Nun war es soweit, ich besuchte den dreitägigen Atemschutzkurs Fachvertiefung 1. Natürlich mit meinen pinkigen Stiefeln 🙂

Damit man sowohl gesundheitlich wie auch aus persönlicher Sicht nicht völlig unvorbereitet in den Atemschutzkurs geht, muss man auch als langjähriges Feuerwehrmitglied einige Vorbereitungen treffen.

Vorbereitung auf den Atemschutzkurs

Vor dem Kurs musste ich zur ärztlichen Untersuchung um sicher zu gehen, dass ich den Atemschutzkurs gesundheitlich prästiere. Der Clou der Geschichte: Ich kam nur haarscharf an einem „Untauglich“ vorbei, weil ich ohne Sehhilfe (Brille oder Linse) schlecht sehe. Es ist anscheinend eine Grundvoraussetzung, dass man auch ohne Sehhilfe gut sieht.

Ich verstand schon damals nicht warum. Und nach dem Kurs erst recht nicht. Denn im Rauch ist es gut möglich, dass man seine eigene Hand vor dem Gesicht nicht mehr sieht. Mit Sehhilfe notabene. Was spielt es da für eine Rolle, ob ich meine Linsen montiert habe oder nicht?! Abgesehen davon bin ich sowieso niemals ohne Brille oder Linse unterwegs (nicht mal zu Hause), weil ich ja eben viel zu schlecht sehe. Darum ist diese Voraussetzung aus meiner Sicht völliger Unsinn. Egal.

Der Rest des Tests verlief jedenfalls problemlos und ich wurde doch noch als tauglich eingestuft.
Was wäre das für ein Drama gewesen, wenn ich tatsächlich UT gewesen wäre und es meine pinkigen Stiefel gar nie bis zum Atemschutzkurs geschafft hätten. 😀

Nach dem Arztbesuch folgte ein Angewöhnungstraining mit dem Atemschutzgerät. Dazu absolvierten wir einen Spaziergang durch den Wald, in Vollmontur natürlich. Ich hatte das Gerät und die Maske zum Glück bereits vorher zweimal getragen. Allerdings ohne mich gross zu bewegen.

Der Spaziergang startete mit einer Steigung, die mich gleich sofort stark ins Schnaufen brachte. Ich hatte das Gefühl zu wenig Luft zu kriegen, obwohl das gar nicht möglich ist. Jedenfalls musste ich wegen dem ganzen Gewicht und der anstrengenden Atmung zweimal pausieren. Sobald es dann aber flach wurde oder wieder runter ging, lief alles recht gut. War ja auch fies, dass wir gleich mit einer Steigung gestartet sind. 😉 Soweit waren die Vorbereitungen abgeschlossen und ich war gespannt auf den Kurs.


Tag 1 im Atemschutzkurs: Kennenlernen und Ausprobieren

Wenige Tage nach dem Testlauf ging es dann richtig los. Der Kurs bestand aus drei Klassen, pro Klasse waren acht Teilnehmer. In unserer Klasse waren wir zwei Frauen, im ganzen Kurs deren vier. Ich war froh, dass ich nicht die einzige Frau war.

Der erste Tag startet mit einer Theorielektion und den wichtigsten Regeln: SÜV und ART.
SÜV steht für: Sicherheit, Überwachung und Verbindung.
ART steht für:  Anmarsch, Rückweg, Trupp.

Die Details erspare ich euch hier. 😉
Danach lernten wir das Gerät näher kennen, zogen es zum ersten Mal an und bewegten uns. Es ging einmal rund ums Haus. Den ganzen Tag über mussten wir das Gerät immer wieder an- und ausziehen, um die Handgriffe zu lernen und zu automatisieren. Wir lernten die Pressluft-Flasche zu wechseln und auch den Luftdruck zu überprüfen.

Bereits früh gingen wir zum ersten Mal in ein Haus voller Rauch, um zu erleben, was dies bedeutet. Und auch um zu sehen, wieviel ein Lüfter bereits helfen kann. Der Rauch war zwar kalt – sprich aus einer Rauchmaschine – und auch im Raum war die Temperatur angenehm. Trotzdem bekamen wir einen kleinen Vorgeschmack auf das, was uns am nächsten Tag erwarten würde.

Wir lernten ausserdem die Wärmebildkamera kennen und robbten schon so viel auf dem Boden rum, dass meine Knie schmerzten und rot waren (am Abend suchte ich dann Material zusammen, um mir am nächsten Morgen meine Knie zu polstern und tapen). 😀

Der erste Tag ging jedenfalls ganz gut vorbei und am Abend war ich zwar etwas müde – was ich als Bürogummi aber immer bin wenn ich den ganzen Tag stehe oder rumlaufe – aber nicht so fertig wie ich es erwartet hätte. 😊

Ich war richtig positiv überrascht wie gut es bis dahin ging und war guten Mutes für den 2. Tag. Kein Wunder, da hatte ich ja auch noch keine Ahnung, was mich alles erwarten würde! 😊

 

Hier geht’s weiter zum nächsten Beitrag Tag 2 im Atemschutzkurs: Bis an meine Grenzen

 

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